Social Housing Festival 2023 in Barcelona

Unsere Kollegin Angelika Weber vom Wohnschirm hat kürzlich das Social Housing Festival 2023 in Barcelona besucht und viele spanende Erfahrungen gesammelt. Es war ein sehr spannendes Festival mit einem sehr dichten, interessanten Programm. 2.000 Leute aus der ganzen Welt – Expert*innen aus den Bereichen Wohnbau, Wohn-und Sozialpolitik, Sozialarbeit und Verwaltung – haben am Festival teilgenommen.

Abgesehen von den Programmpunkten und lehrreichen Inputs war auch der Austausch mit Expert*innen aus den verschiedenen Ländern wie Australien, Slowakei, Italien und den USA ein absolutes Highlight.

Eröffnet wurde das Social Housing Festival von der Bürgermeisterin von Barcelona – Ada Colau Ballano. Sie fordert einen Paradigmenwechsel in der Wohnpolitik mit dem Recht auf Wohnen und hat einen Einblick in den sozialen Wohnbau in Barcelona gegeben. Sie hat berichtet, dass der Anteil an sozialen Wohnbau in Barcelona sich in den letzten 8 Jahren auf 11.000 Wohnungen verdoppelt hat. Sie hat betont, dass derzeit die größte Herausforderung, die immer größer werdende Kluft zwischen den Einkommen und den Mietpreisen ist. Auch in Barcelona und ganz Katalonien nehmen Delogierungen weiter zu.

In den weiteren Sessions gab es zum Beispiel interessante Einblicke, wie in Amsterdam, Dublin und Mailand die Leistbarkeit von Wohnen erhoben wird. Gerade im Hinblick auf die weiter andauernde Inflation und die hohen Energiepreise ist das ein besonders wichtiges Thema. Eine große Problematik stellt auch die unterschiedliche Definition von Leistbarem Wohnen dar – hier wird eine einheitliche Definition gefordert. Es ist klar zu beobachten, dass derzeit der Bedarf an leistbaren Wohnraum steigt und es zu wenig gibt.

Unser Highlight: Der soziale und gemeinnützige Wohnbau in Wien und Österreich dient vielen Ländern und Städten als Inspiration.

Die Vorträge zum Thema Housing First wurden auch sehr spannend: Die EU hat das Ziel, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden und Housing First soll dabei maßgebend sein. Die Herausforderung ist nun in fast allen Ländern ist genügend leistbaren Wohnraum für Housing First Angebote zu finden. Es war sehr spannend auch von Housing First Projekten in Schottland und Irland zu hören. Und auch hier die tolle Erkenntnis: die Volkshilfe Wien setzt mit ihrem innovativen Angebot MOBEWO-Housing First die richtigen Akzente in der Wohnungslosenhilfe. Das hat man an dieser Stelle eindeutig gesehen.

Auch die Besichtigung einer Einrichtung für Housing First für Frauen war sehr lehrreich und spannend. Hier gleich mehr Informationen: https://www.donessensellar.org/llar-rosario-endrinal.

Am letzten Tag des Social Housing Festivals hat unsere Kollegin im Rahmen des Eurocities Working Group Housing Treffens die Volkshilfe Wien präsentiert. Dazu gab es dann einen Austausch zum Thema wie Delogierungsprävention in Wien, Bonn und Barcelona funktioniert und welche zentrale Rolle die Volkshilfe Wien mit FAWOS in Wien und mit der Abwicklungsstelle des Unterstützungsprogramms Wohnschirms dabei einnimmt.